Neue Figuren braucht das Land!

Rubrik: Aus dem Leben eines Rollenspielers

Der DDD-Redaktionstipp:

Aus dem Leben einer Midgard-Runde:

Wer kennt das Problem nicht? Ein gemütlicher Rollenspielabend, die Helden laufen durchs Dungeon und stoßen in einer großen Höhle auf eine Horde Orcs. Auf sie mit Gebrüll!

Der Tisch wird erst einmal von Chipstüten und anderem Geraffel befreit, damit die Matte mit dem Kästchensystem ausgelegt werden kann. Dann müssen Spielfiguren her. Dank der GeMinis steht flugs eine Horde Orcs bereit. Aber wie sieht es mit den Spielfiguren aus? Zumeist wühlt der Gastgeber jetzt in seinem Fundus alter Zinnfiguren, ob er für jeden Spielerhelden etwas passendes hat. Dies ist leider nur selten der Fall und man muss sich mit einer Notlösung zufrieden geben.

Wie schön wäre es, wenn jeder Spieler eine passende „Zinnfigur“ für seinen Charakter hätte. In unserer Runde haben wir dies jetzt realisiert! Jeder Spieler hat künftig exakt die Figur auf dem Tisch stehen, so wie er sie sich vorgestellt hat. Über die Plattform „Heroforge“ (heroforge.com) ist es nämlich möglich, sich seine Spielfigur individuell zu gestalten und dann mit einem 3D-Drucker ausdrucken zu lassen.

Heroforge wurde 2014 erfolgreich als Kickstarter-Kampagne finanziert. Über 5000 Unterstützer haben über 360.000 $ zusammengebracht, so dass eine entsprechende Software programmiert werden konnte, die seitdem mit immer neuen Features weiter ausgebaut wurde. Für alle Interessierten ist hier das Kickstarter-Video, in dem das Projekt anschaulich vorgestellt wird:

 

Die Computer-Engine, die dahinter steckt, ist wirklich großartig. Man kann Stunden damit zubringen, immer weitere Details für seine Figur hinzuzufügen. Zu Beginn suche ich mir erst einmal die Rasse und das Geschlecht meines Helden / meiner Spielfigur aus. Dann wird der Körperbau und der Gesichtsausdruck festgelegt. Ist meine Figur schlank oder eher muskulös? Hat sie einen Bart und wenn ja, welche Art Bart. Wie ist der Gesichtsausdruck? Ich kann jeweils unter vielen verschiedenen Vorgaben auswählen. Als nächsten Schritt wähle ich für meine Figur einzelne Rüstungsteile, Waffen und Ausrüstung aus. Hier habe ich die Wahl aus hunderten von unterschiedlichen Gegenständen. Je nachdem, welche Pose ich wähle, passt die Software dynamisch die Gegenstände an meine Auswahl an. Schließlich kann ich noch den Maßstab der Figur und sogar das Material, in dem sie gedruckt wird, festlegen. Von Plastik bis hin zur Bronze stehen mir hier verschiedene Materialien zur Verfügung.

Durch einen 3D-Rundumblick kann ich zu jeder Zeit von allen Seiten sehen, wie meine Figur aussehen wird und so munter herumspielen. Zwei Schwerter in der Hand oder doch lieber nur eins und dafür einen Falken auf dem Arm? Noch einen Fellmantel oder doch nur das Wams? Eine Feldflasche am Gürtel oder eine Büchertasche? Eine Laterne am Boden stehend oder doch lieber in der Hand getragen? Soll die Figur auf dem Rücken eines Pferdes sitzen oder auf einem Dunkelwolf oder auf einem Motorrad? Der Möglichkeiten gibt es wirklich viele und man ist nicht auf das Fantasy-Genre beschränkt. Am Ende hat man dann exakt die Figur, wie man sie sich vorgestellt hat. Von jeder Ansicht aus kann man sich einen Screenshot auf die Festplatte speichern.

Das ganze ist nicht ganz billig. Zwischen 20 bis 100 Euro pro Figur muss man rechnen, je nach gewähltem Material. Wenn dann die Figur jedoch im Briefkasten liegt und sie fertig bemalt ist, dann hat es sich wirklich gelohnt. Für unsere Midgard-Abenteuer stehen ab sofort individuelle „Zinnfiguren“ auf dem Tisch und machen die Kämpfe am Spieltisch noch eine Spur atmosphärischer. Von Seiten der DDD-Redaktion können wir Heroforge wärmstens empfehlen und es wird sicherlich nicht unsere letzte Bestellung dort gewesen sein.

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